
Wie ich zur bewussten (Ver-)Käuferin wurde
Es war Dezember 2008. Ich saß im Wartezimmer meines Zahnarztes und blätterte nervös in den ausliegenden GEO-Magazinen bis ich auf einen Artikel stieß, der mein Interesse weckte: "Kritischer Konsum: Kann Einkaufen die Welt verbessern?"
Bei Lebensmitteln hatte ich zwar schon längere Zeit auf Bio-Qualität geachtet, aber z. B. beim Kleiderkauf spielte das Thema für mich ehrlich gesagt kaum eine Rolle. Da zählte vor allem das Design.
Ich besuchte noch am gleichen Tag die in der GEO erwähnte Internetseite http://www.utopia.de/ (Internetplattform für strategischen Konsum) und musste dort feststellen, dass meine klischeehaften Vorstellungen von "öko" nicht mehr zeitgemäß waren. Immer mehr junge Designer und Labels achten bei der Produktion auf ökologische und faire Standards.
Das Thema ließ mich nicht mehr los. Da ich weder zur Politikerin noch zur Umweltaktivistin geboren bin ;) , faszinierte mich der Gedanke, wenigstens über mein Kaufverhalten einen kleinen Beitrag zu einer „besseren Welt“ leisten zu können. „Jeder Kauf ist eine Stimmabgabe!“ hatte ich irgendwo gelesen.
Der Begeisterung für die Produkte und Marken, die ich bei meinen Recherchen im Internet fand, folgte sehr bald die Ernüchterung, dass es kaum Geschäfte gab, wo man die Sachen kaufen konnte. Die Möglichkeiten beschränkten sich mehr oder weniger auf Berlin, einige westdeutsche Städte und Online-Shops.
Ich bin jedoch davon überzeugt, dass es auch in Leipzig Menschen gibt, die (sich) gern mal etwas Gutes tun und Nachhaltiges kaufen möchten. So kam das Projekt GRÜNSCHNABEL zustande, ein Ladengeschäft, welches sich vorrangig auf "grüne" Mode- und Lifestyle-Artikel konzentrieren wird.
Christiane Pfundt