Was in den 1960er Jahren als ein Nebengeschäft für Kostümdesign in Tokio begann, ist heute ein Modeimperium mit über 200 Franchises rund um den Globus. Mit rustikalen Jeansstoffen für Frauen, die vom japanischem Bauerntum inspiriert sind, hat Rei Kawakubo in den siebziger Jahren über 100 Geschäfte der Marke Comme des Garçons (Französisch für "wie Jungs") in ganz Japan eröffnet. Im Jahr 1981 lancierte sie ihre erste Damenkollektion in Paris. Die schwarz gehaltene Kollektion präsentierte eine neuartige, starke Silhouette, die sich von der engen Passform distanzierte und stattdessen der Provokation dienen sollte.
Das Geheimnis (und die Nüchternheit) setzten sich auch in Kawabukos neuester Sucht nach temporären Guerilla-Stores fort, ganz zu schweigen von der Arbeit ihres Schützlings, Junya Watanabe, der 1992 seine erste Damenkollektion unter dem Namen CDG präsentierte, und 2001 eine Herrenkollektion. Obwohl frühere Kreationen den Rand der Avantgarde ausmachten, so etwa Jacken mit drei Ärmeln, Rollkragenpullover, die das Gesicht abschirmen und figurbetonte Gingham Designs mit Ausbuchtungen in Schwarz, sind ihre neuesten Kollektionen zunehmend Mainstream: Anzüge mit Gold und Silber meliertem Tweed, Designs mit dem Zungen-Logo der Rolling Stones, sowie geblümte Kleider.