Querdenker als Quereinsteiger
Wozu ist eigentlich eine durchgehende Sohle bei einem Schuh nötig? Diese Frage stellte sich der preisgekrönte Londoner Architekt Julian Hakes in einer lauen Sommernacht, als ihm die Idee zu seinem prämierten „Mojito-Schuh“ kam. Er sinnierte, warum Schuhe immer geschlossen sind, wird die Hauptlast des Körpers schließlich nur auf Fußballen und Ferse verteilt. Das menschliche Fußgewölbe trägt die Spanne dazwischen. Gedacht, getan. Hakes ging ans Werk.
Ein einziges, gewundenes Band, das unter dem Fußballen beginnt, spannt sich über den Fußrücken und läuft als Absatz zum Boden aus, um an der spitzwinkligen Sohle wieder den Weg nach oben einzuschlagen. Dort gibt es als Auflage und Umspannung der Ferse Halt. Markenzeichen des „Mojito“ waren eingangs intensive Lack-töne, meist mit farblich kontras-tierender Innensohle.
In der Frühjahr-/Sommerkollektion 2015 überzeugen zarte, florale Designs wie pastellige ‚Millefleurs‘ oder an Delfter Fliesen erinnernde Musterungen in Blaunuancen. Daneben behaupten sich Modelle in den für JULIAN HAKES typischen, kräftigen, teils metallisierten Tonalitäten wie Grasgrün, Limettengelb oder Azurblau.
Für seine „Mojito-Sandaletten“, die sich wie eine Spirale um den Fuß winden, ist Julian Hakes im Mai 2012 von der britischen Fachzeitschrift „Drapers Record“ in London prämiert worden. Beim „Drapers Footwear & Accessories Award 2012“ wurde er als „Best Designer of the Year – Footwear“ ausgezeichnet.
Im Jahr 2014 hat Julian Hakes den „VOGUE Accessories Award 2014“ der italienischen Vogue gewonnen.